Wie wir Nachhaltigkeit in Material und Verarbeitung umsetzen

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Im Rahmen der Fashion Revolution Week 2019 möchten wir Euch berichten, wie wir zu unseren Materialen für die Maboni Kleidung kommen, wie wir sie verarbeiten und welche Gedanken uns dazu beeinflussen.

 

MABONIs Nachhaltigkeitsgedanke

Für Maboni steht die Nachhaltigkeit im Fokus unserer Arbeit, für alle Prozessstufen. Dieser Nachhaltigkeitsgedanke soll ermöglichen, dass Kinder, als folgende Generationen auf unserer Erde, durch unsere Arbeit nicht ihrer Zukunft beraubt werden, sondern eine lebenswerte Welt vorfinden.
Außerdem sind Kinder unsere Zielgruppe. Wir produzieren Kinderkleidung für Kinder, NICHT von Kindern. Und das aus Leidenschaft.
Diese Art und Weise, nachhaltig in unserer Arbeit und unserem Leben zu agieren, soll ebenso unsere Erziehung beeinflussen, um natürlich im Sinne einer Vorbildwirkung auf unsere Kinder einzugehen, aber auch um Kindern diese Lebensweise als Standard nahezubringen und sie als lohnenswert zu erleben.
Die Liebe zu Kindern und zur Natur, prägt in ihrer Verbindung die Philosophie von Maboni. Maboni Outfits „knutschen“ sensible, dünne Kinderhaut und tragen zu einer sauberen Umwelt bei, in der unsere Kids gesünder aufwachsen können.

 

Wir verwenden ausschließlich zertifizierte Materialien

Alle Materialien, die wir für die Produktion von Maboni Kleidung benutzen werden von Textilagenturen aus Deutschland vertrieben. Diese Agenturen unterstützen unsere Motivation und unseren Antrieb nach einer gerechteren Modebranche.

Die Stoffe, die wir beziehen, unterliegen strengen Qualitätsansprüchen und sind zu 100% GOTS zertifiziert und sind somit zum überwiegenden Teil biologisch angebaut worden. Denn die Richtlinien des Global Organic Textile Standard (GOTS) besagen, dass mindestens 70% der eingebrachten Fasern auf diese Weise angebaut werden müssen. Neben dem Anbau wird auch der gesamte Weg der Verarbeitung durch festgelegte Regeln beeinflusst, die die Nachhaltigkeit sicherstellen sollen. So auch die Arbeitsbedingungen entlang der Prozesskette, die Verwendung von Chemikalien und den Wasser- und Energieverbrauch. Diese Standards werden regelmäßig geprüft. Somit schützen wir die Menschen samt Natur in den Anbau- und Verarbeitungsgebieten dieser Welt und bieten Deinen Liebsten ein super natürliches, chemiefreies Produkt.

Stoffe der Maboni Kollektion

Für unsere Maboni Kleidungsstücke nutzen wir überwiegend Naturfasern, wobei Baumwolle für uns die wichtigste ist. Denn wir lieben diese anschmiegsame Faser.
Eine weitere Naturfaser, auf die wir nicht verzichten wollen, ist Merinowolle. Die thermoregulierende Eigenschaft ist für Kinder vor allem im Winter wunderbar geeignet. Dabei beachten wir natürlich, dass wir unsere Wolle ausschließlich als chlor- und mulesingfreies Material aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT) beziehen.
Den Anteil an synthetischen Fasern versuchen wir sehr gering zu halten. Dabei ist uns wichtig, dass sie aus recycelten Materialien stammen. Diese aufbereiteten Fasern zeichnen sich durch eine besondere Hautverträglichkeit aus, da vermeintliche Gift- und Schadstoffe durch das viele Waschen bereits ausgeschwemmt wurden.

Die Maboni Kleidung selbst hat leider noch keine GOTS Zertifizierung oder andere Siegel, die unsere fairen und nachhaltigen Gedanken widerspiegeln. Denn dieser Zertifizierungsprozess ist sehr kosten- und zeitintensiv, weshalb wir das in der kurzen Zeit, in der wir erst auf dem Markt sind, noch nicht realisieren konnten. Es ist uns aber eine Herzensangelegenheit diese Zertifizierungen nachzuholen, um auch nach außen und ganz offiziell unsere Bemühungen um die Nachhaltigkeit zeigen zu können und somit zu den Veränderungen in der Modeindustrie und in den Köpfen der Menschen beizutragen.
Für uns persönlich haben wir im Team eigene Richtlinien, die für Fairness und Nachhaltigkeit sorgen, erarbeitet. Diese sind natürlich den zertifizierten Richtlinien angepasst und auf unsere Unternehmensgröße analog angewendet. Aufgrund dieser einheitlichen Bemühungen und grundlegenden Haltung jedes Mitarbeiters, können wir die Philosophie, die Maboni prägt, in jedes Kleidungsstück einarbeiten.

Stoffe der Maboni Kollektion

 

Wir produzieren zu 100% in Deutschland

Wir sind in unserer Produktionsauflage noch im eher kleineren Bereich und können deshalb in Erfurt produzieren. Maboni ist ein Slow-Fashion Label. Wir produzieren bewusst kleinere, hochwertige Serien um unsere Philosophie effektiv umsetzen zu können. Aufgrund von stetigem Wachstum war es bereits notwendig einige Arbeitsschritte aus der Hand zu geben und wir suchten und suchen weiterhin dafür geeigneten Partner in Thüringen und Mitteldeutschland. Ein großer Pluspunkt aufgrund von kurzen Transportwegen und geringerer Umweltbelastung.

Arbeitsplatz von Maboni im Maboni Store Erfurt

Geeignete Partner zu finden, die unsere Nachhaltigkeitsgedanken mit uns Tragen und ebenfalls realisieren können, stellt sich als Herausforderung dar. Durch die Produktion in Deutschland können wir das Kriterium „Made in Germany“ erfüllen. Damit wird ebenfalls ein hoher Standard an Qualität und Fachwissen verkörpert.
Den ersten Schritt sind wir mit der Zusammenarbeit der Erfurter Werkstätten des CJD gegangen. Hier konnten wir in unserem heimischen Umfeld uns vorsichtig aneinander antasten, viele Gespräche zum Ablauf und zu den eigentlichen Näharbeiten führen und die anfänglichen Probleme und Unsicherheiten flexibel vor Ort klären. Diese erste Erfahrung mit der Auslagerung unserer Arbeit ist wertvoll für weitere Aufträge in größeren Umfang. Immerhin haben wir noch keinen Erfahrungsschatz für die Arbeit im Vertrieb und bauen uns diesen erst auf. Als großen Vorteil sehen wir unsere Unvoreingenommenheit, die dieser Erfahrungsmangel mit sich bringt. Diesen wollen wir uns gern erhalten, in der Hoffnung alte Gesellschaftsmuster aufzubrechen und unsere Unternehmensziele sinnvoll umsetzen zu können.

Näharbeiten in den Erfurter Werkstätten des CJD

Unsere Partner in der Nähe zu haben, bringt den entscheidenden Vorteil sie persönlich zu kennen. Ein Kontakt auf Augenhöhe unterstützt die Qualitätsanforderungen und erhöht die Zufriedenheit auf beiden Seiten. Und das geht am besten im direkten Gespräch, vor Ort.

Der überwiegende Teil der Maboni Kleidung wird in unserem eigenem Atelier gefertigt. Ihr könnt uns jederzeit besuchen und uns über die Schulter schauen.

Euer Maboni Team

P.S. Den Maboni Store findet ihr hier.

 

Waschen mit Kastanien

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Der Sommer geht, der Herbst kommt. Und überall Kastanien.
Kastanien sind mir nicht nur in der Natur und im Kinderzimmer immer häufiger begegnet, sondern auch online. Auf diversen Seiten und Foren, die sich mit Nachhaltigkeit und umweltfreundlichen Themen befassen, bin ich über Kastanien gestolpert. Ein Thema hat mich dabei in seinen Bann gezogen:

Kann man mit Kastanien waschen?

Die Kastanien sollen also das Waschmittel ersetzen. Klingt super spannend, weil es von Natur aus ökologisch ist und somit das Waschen mit Kastanien nicht zu Lasten der Umwelt geht. Ganz klar wäre es auch viel günstiger, denn die Kastanien können wir ja einfach überall kostenlos sammeln.

Das Waschmittel aus Kastanien ist fertig und kommt gleich zu den Mabonistoffen in die Waschmaschine.

Gesagt. Getan. Getestet. Es hat super funktioniert.

„Dreckige Kinderwäsche wurde komplett sauber und riecht neutral nach nichts. Ich kann keine Veränderung an den Mabonistoffen erkennen. Alles super! Ich würde es wieder wagen! 🙂 „
Stef, Dipl. Modedesignerin bei Maboni

Selbstverständlich haben wir von Maboni den Waschtest mit den Maboni Kleidungsstücken und -stoffen durchgeführt. Alles ist zu unserer vollsten Zufriedenheit verlaufen. Jetzt gilt es weiterhin Kastanien zu sammeln, um bis zur nächsten Kastanienernte versorgt zu sein. Natürlich muss die Herstellung auch in unseren Alltag integriert werden. Das sollte aber kein Problem sein, es ist nämlich kinderleicht!

 

Die Herstellung von Waschmittel aus Kastanien:

Zuallererst müssen die Kastanien in der Natur gesammelt werden. Wir benötigen nur die Kastanien, also erst mal noch aus ihrer stacheligen Hülle befreien. Für einen Waschgang brauchen wir 2 große oder 4 kleine Kastanien.

Die Kastanien sind klein geschnitten und können nun in das Glas gegeben werden.

Im Anschluss werden die Kastanien klein geschnitten oder zerstampft, wie ihr wollt. Hautsache irgendwie zerkleinert. Daraus stellen wir dann die Flüssigkeit her, die zur Wäsche in die Waschmaschine gegeben wird. Dazu werden die Kastanien in ein Glas gefüllt und mit ca. 300 ml Wasser begossen. Das Glas sollte nicht ganz voll sein, da es bald zu schäumen beginnt. Diese Lösung bleibt einen Tag stehen und kann dann genutzt werden. Am besten noch durch ein Sieb geben, damit in der Waschmaschine keine Kastanienstücke landen. Die Flüssigkeit wird dann einfach in das entsprechende Waschmittelfach der Waschmaschine gegeben und dann wird die Maschine ganz normal gestartet.

Das Waschmittel schäumt schon.

Es finden sich viele verschiedene Anleitungen zur Herstellung von Kastanienwaschmittel im Internet, die alle im Prinzip ähnlich dieser sind. Wer mag kann sich auch tolle Viedeoanleitungen ansehen. Viel Spaß dabei!

 

Unser Fazit:
Wir finden, dass es eine super ökologische Alternative zu herkömmlichem Waschmittel ist! Maboni Kleidung kann bedenkenlos damit gewaschen werden.

 

Eure Carolin

 

 

 

Individualität der Innenstädte

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Individualität der Innenstädte

Maboni bekommt endlich einen eigenen Laden in unserer schönen Erfurter Innenstadt. Doch bei all der Vorfreude, ein Blick durch unsere Innenstadt trübt unseren Enthusiasmus.

Verwirklichte Lebensträume

Die Erfurter Innenstadt wird jährlich von mehreren 100.000 Touristen besucht. Selbst Martin Luther war schon begeistert. Dabei wird nicht nur der Dom und die Krämerbrücke bestaunt, sondern auch die leckerste Schokolade gekostet und mit unseren Kinderskulpturen, wie dem Sandmann oder der Tigerente posiert. Erfurt hat also viel zu bieten. Und auch als Bewohner lässt es sich glücklich durch die Innenstadt flanieren. Nur eins macht uns immer wieder stutzig: das Sterben kleiner Läden.

Meist sind es Läden, die es so nur bei uns gibt. Nicht an Ketten oder Franchiseverträge gebunden, sondern verwirklichte Lebensträume. Läden, die Mut und Überzeugung ausstrahlen. Läden, die handverlesene Artikel in überzeugender Qualität anbieten. Und oft kommt irgendwann der Tag, an dem der Zettel an der Tür hängt, oder eben der Post deine Timeline erreicht, dass dieser Laden, der dich bei jedem Vorbeigehen liebevoll zum Eintreten einlädt, nun doch schließt. Oder eben Schließen muss. Ein Schuldiger ist dabei oft schnell gefunden: das Internet. Das Internet mit seinem übergroßen Angebot, rundumdieuhr Öffnungszeit und mikrokleinen Preisen. Das zerstört den Markt für die kleinen Händler. Zumindest wird diese Erklärung oftmals als schneller Sündenbock herangezogen.

Auch in Erfurt bleiben wir davon nicht verschont. Ein populäres Beispiel ist unser Unverpackt Laden. In ganz Deutschland schießen sie wie Pilze aus dem Boden. Bringen endlich die gefeierte Lösung für unser nervendes Müllproblem. Nur bei uns in Erfurt, da hat es nicht geklappt. Als einer der Ersten hat er hier eröffnet, ganz ohne die großen Konkurrenten im Bio- Segment (die Bio Discounter haben den Weg nach Erfurt erst in den letzten Monaten gefunden). Aber auch hier war irgendwann der Zettel an der Tür zu lesen: Wir schließen. Große Betroffenheit.

Aber ist es wirklich DAS Internet: immerhin besteht das Internet nicht nur aus einem großen A (= Buchhandel & Warenhaus) und einem großen Z (= Schuh- und Kleidungsmarkt). Es besteht ja auch aus viel Individualität, die hier zu Ausdruck gebracht wird. Wir können Blogs lesen und schreiben und dadurch an der Meinungsvielfalt der Gesellschaft teilhaben. Wir können Trends formen und erleben. Und wir können in kleinen Shops einkaufen, die Nischenprodukte führen und geniale neue Produkte verkaufen, die ich in meiner Stadt nicht bekomme. Oder nach denen ich noch nie dort gesucht habe. Oder, die ich dort einfach nicht vermute. Aber auch das Internet durchzog vor wenigen Wochen eine Welle der Betroffenheit, als eine große Plattform die überwiegend handmade-Artikel anbot, geschlossen wurde. Dafür brauchen wir jetzt aber einen neuen Sündenbock. Oder macht das Internet das Internet kaputt?

Am Ende des Internets stehen wir. Wir als Verbraucher. Wir als Bürger. Wir, die das Internet nutzen. Wir, die im Internet kaufen. Wir, die im Internet konsumieren. Wir, die im Internet leben. Genau wie in unserer Stadt. Sind es dann auch wir, die das Kapitulieren kleiner Händler in der Innenstadt verantworten müssen und die Schließung charismatischer Onlineshops auf dem Gewissen haben?

Perle der Innenstadt

Hätte ich öfter mit meinem Abfüllbehältnis Nudeln kaufen sollen? Oder hätte ich mehr selbst genähte Pullis bestellen sollen? Klar, Nudeln brauche ich oft. Hätte ich den Unverpackt- Laden öfter besucht, wäre er mir vielleicht länger erhalten geblieben. Hätte. Den Laden hat es nicht gerettet, was aber geblieben ist, ist der Enthusiasmus und der Fingerzeig auf das, wie wir es uns wünschen. Der Enthusiasmus, den die Gründerin dieses Ladens hatte (und hat, hoffe ich) und der mich angesteckt hat auf Lebensmittelverpackungen (noch) mehr zu achten. Oder auch meinen Plastikkonsum zu reduzieren. Und natürlich auch der Enthusiasmus aus dem Trend eine dauerhafte Bewegung machen zu wollen, den Sie und viele andere Gründer*innen solcher Läden auf die Wirtschaft und unsere Konsumlandschaft überspringen lassen. Denn viele große Supermärkte wollen diese Konkurrenz kleinhalten und greifen Konzepte auf, die wir aus Unverpackt- Läden kennen, um beim Beispiel zu bleiben. Diesen einen Laden in der Erfurter Innenstadt hat es nicht gerettet, aber die Idee bleibt und lebt weiter. Wahrscheinlich sogar größer und effektiver als der kleine Laden es sich je erträumt hätte.

Unsere Innenstadt hat allerdings wieder eine Perle der Individualität verloren. Zurück bleiben große Geschäfte, die es 1:1 in jeder anderen Innenstadt auch gibt, die viel Raum einnehmen und anscheinend auch viel Zuspruch finden. Sonst wären sie eben nicht hier.

Was uns bleibt, ist die Hoffnung auf mehr mutige Individualisten, die sich ihren Traum vom eigenen Laden erfüllen und uns somit den Charme der Innenstadt erhalten.

Maboni wird den Sprung wagen, mit dem dazugehörigen Enthusiasmus. Und mit der dazugehörigen Portion Angst vorm Scheitern. Aber immer mit der Hoffnung dauerhaft eine Perle in der Erfurter Innenstadt zu werden!

Ich persönlich, ich werde an meinem Hätte arbeiten.

Eure Carolin